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Googles Panda-Update hat Deutschland erreicht

Nachdem das Panda Update von Google seit seinem Rollout in den USA und Großbritannien für umfassende Diskussionen und Spekulationen in den Kreisen der Suchmaschinenoptimierer gesorgt hatte, ist nun auch in Deutschland der Ernstfall eingetreten. Die Angst vor potentiellen Abstrafungen durch Google war allgegenwärtig und wie sich nun gezeigt hat, auch berechtigt.

Während etwa 12 Prozent aller englischen Suchanfragen von Panda betroffen waren, sollen es  laut Google Webmaster Zentrale für die anderen Sprachen etwa 6 – 9 Prozent aller Webseiten sein. Matt Cutts, Chef der Anti-Spam Abteilung von Google, gab schon vor einiger Zeit zum Besten: „Ich denke die Leute werden einen Eindruck davon bekommen, über welche Art von Seiten wir reden“. Und er sollte Recht behalten. Seit dem Rollout des Updates in Deutschland am 12.08.2011 konnten die Suchmaschinenexperten von Searchmetrics und Sistrix inzwischen einige der großen Verlierer ausfindig machen und entsprechende Schlüsse daraus ziehen. Ähnlich wie zuvor schon in den USA, hat es hauptsächlich Content Farmen, Meta-Jobbörsen, Personensuchmaschinen und insbesondere Preisvergleichsportale getroffen. Ebenso wie in den USA gehört Ciao, ein Tochterunternehmen von Microsoft, mit etwa 60 Prozent Einbußen im Sichtbarkeitsindex zu den größten Verlierern des Panda Updates. In den USA waren es nach Panda sogar 80 Prozent - da ist man vergleichsweise also relativ gut davon gekommen. Der Preisvergleichsdienst Dooyoo, der nach Googles Panda Update in Großbritannien unglaubliche 90 Prozent Sichtbarkeitsverlust verzeichnen musste, steht in Deutschland zwar etwas besser da, ist mit rund 65% Einbußen aber dennoch einer der großen Verlierer.  Ein weiteres Opfer des Panda-Updates ist die Holtzbrinck-Tochter  gutefrage.net, die etwa 56 Prozent ihrer Sichtbarkeit verloren hat. Auch wer-weiss-was.de (62%), yopi.de (67%), helpster.de (73%)und kelkoo.de (79%) wurden von Suchgigant Google hart abgestraft.

Profitiert vom Panda Update haben vor allem Nachrichten-Portale und Onlineredaktionen, die qualitativ hochwertige Inhalte erstellen. Golem konnte beispielsweise über 20 Prozent im Sichtbarkeitsindex zulegen. „Viele dieser Gewinner wurden aber nicht von Google direkt belohnt, sondern profitieren eher von der Tatsache, dass Seiten, die sonst immer über ihnen angezeigt wurden, von den Top-Positionen entfernt wurden“, so Marcus Tober von Searchmetrics. Dementsprechend konnten zum Beispiel Preissuchmaschinen wie Idealo, Yatego oder Billiger.de vom starken Verlust des Konkurrenten Ciao profitieren. Weitere Gewinner sind beispielsweise finanzcheck.de (217%), lg.com (151%), tagesgeld-vergleich.net (123%) oder auch twitter.com (50%).   

Im Großen und Ganzen decken sich die Auswirkungen des Panda-Updates mit denen, die zuvor in den USA und Großbritannien zu beobachten waren. Insgesamt lässt sich feststellen, dass es zwar genauso Gewinner wie auch Verlierer gibt, aber die durchschnittlichen Verluste deutlich höher als die Zugewinne sind. Für die jüngsten Veränderungen im Sichtbarkeitsindex kann jedoch nicht alleine das Panda-Update verantwortlich gemacht werden. „Tatsächlich haben wir seit der Implementierung von Panda mehr als ein Dutzend weiterer Optimierungen unserer Ranking-Algorithmen durchgeführt. Einige Website-Inhaber haben daher Änderungen an ihrem Ranking fälschlicherweise auf Panda zurückgeführt“, ist in der Google Webmaster Zentrale zu lesen. Böse Zungen behaupten, dass vor allem die Anbieter abgewertet wurden, die in direkter Konkurrenz zu Google Shopping Beta stehen. Ein Unternehmen, dessen Motto „don’t be evil“ ist, würde so etwas aber nicht tun, oder?

Ob die neuesten Änderungen des Google-Algorithmus auch wirklich bessere Suchergebnisse für die Nutzer zur Folge haben werden, was ja eigentlich immer Intention aller Veränderungen im Algorithmus von Google ist, bleibt abzuwarten. Einer aktuellen Studie der amerikanischen Marktforscher Experian Hitwise zufolge hat Google diesbezüglich nämlich durchaus Nachholbedarf. Spiegel Online schreibt im Bezug auf die Untersuchungsergebnisse: „Microsofts Bing und Yahoo kommen zwar nur auf einen Anteil von 28,05 Prozent am amerikanischen Suchmaschinenmarkt, ihre Trefferquote soll jedoch weit höher als die von Google sein.“ Trefferquote soll hier ein Synonym für Click Through Rate (CTR) sein. Die Zahlen für Juli 2011 attestieren Bing eine CTR von 80,04 Prozent und Yahoo von 81,36 Prozent. Google hat mit einer Klickrate von nur 67,56 Prozent das Nachsehen. Natürlich lassen sich diese Werte nicht eins zu eins auf den deutschen Suchmaschinenmarkt übertragen, eine Tendenz zeichnet sich aber ab.

Wer von Googles Panda-Update betroffen ist, kann in Googles Webmaster Zentrale auf Hilfe hoffen. Allzu große Hoffnungen sollte man sich allerdings nicht machen, denn dort läuft das immer gleiche Lied in Endlosschleife: „Viele von euch haben geäußert, dass ihr gern mehr Informationen dazu hättet, was ihr tun könnt, um euer Ranking in Google zu verbessern. Dies gilt insbesondere dann, wenn ihr glaubt, vom Panda-Update betroffen zu sein. Wir empfehlen…“ sich „…auf die Entwicklung qualitativ hochwertiger Inhalte zu konzentrieren statt zu versuchen, die Website für irgendeinen Google-Algorithmus zu optimieren“.

© Sherpatec Online Marketing Redaktion