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Adobe Flash

Jeder von uns kennt Adobe Flash. Sei es auf einer Website beim Surfen im Web, auf mobilen Endgeräten oder bei vielen, vielen anderen Berührungspunkten mit der modernen EDV. Doch woher kommt Adobe Flash, was hat es für uns gemacht und erreicht und wohin wird es gehen?

 

Der Anfang

Im Jahre 1993 gründete sich in San Diego die Firma Future Wave Software Ihrem Kernprodukt SmartSketch, einem Zeichenprogramm für Pen Computer, kurz darauf auch für Windows basierende PCs und Macs. Dies war auch die Basis für Future Splash Animator, der Vorstufe vom ersten Flash. 

„Die Kindheit“

1996 erkannte das aus MacroMind und Authorware fusionierte Unternehmen Macromedia das Potential und akquirierte Future Wave Software. Ab diesem Zeitpunkt wurde SmartSketch zu Flash und somit zu einem Fachbegriff, dessen Ausmaße höchstwahrscheinlich damals noch nicht geplant waren. Im Laufe der Jahre entwickelte Macromedia „ihr“ Flash weiter und es wurde kontinuierlich verbessert. 

„Die Pubertät“

Ab der Version 4 im Jahre 1999 wurde ActionScript integriert und durch die Erkenntnisse, wie breitflächig Flash nutzbar ist, wurden neue Wege eingeschlagen, um weitere Mehrwerte zu nutzen. Spiele, Banner, Computer based trainings, POIs und noch vieles mehr wurde mit Flash umgesetzt. Ab 2000 wurde die Kompatibilität des Scriptes weiter verbessert und anderen Standards wie JavaScript oder XML angepasst. Hier wurde bis 2005 weiter intern optimiert, was hin und wieder Aufgrund der Weiterentwicklung anderer Technologien, vor allem ActionScript, auch hin und wieder ins Stocken geraten ist. 

„Die Reife“

Als 2005 das bereits 1982 gegründete Unternehmen Adobe „Systems Macromedia“ übernommen hatte, bekam damit auch Flash seinen dritten „Ziehvater“ und begann als Resultat richtig Erwachsen zu werden. Ab 2006 hieß es nun Adobe Flash und ist auch noch heute unter diesem Brand bekannt und beliebt. Durch dieses noch größere „Elternhaus“ hatte Flash die Möglichkeit, nochmals einen Sprung vorwärts zu machen, wurde von Adobe mit bereits vorhandenen Technologien weiter verbessert und zeigte auch intern schnell, dass es diesen Support auch gerne zurück gibt. Produkte wie der Photoshop, Adobe Flex, AIR, und viele mehr bekamen hier weitere Features oder sind auf dieser neuen Basis überhaupt erst entstanden. Durch Adobe und deren Vertriebsstrukturen konnte Flash in vielen neuen Bereichen für Unternehmen eingesetzt werden, was auch den wirtschaftlichen Mehrwert von Flash weiter gefördert hat. Während der Mitte des letzten Jahrzehntes war Flash auf seinem absoluten Höhepunkt. Nahezu keine Seite im Web war ohne Flash, Werbebanner, Flash – Games, PopUps und vieles mehr wurden zu immer populäreren Nutzungsgebieten und die EDV – Welt nahm es gerne an. Somit war der Flash – Player auf mehr Endgeräten zu finden wie Microsofts Windows oder JavaScript. Flash wurde lange zum Standard für Video - Webplayer mit dem Format .flv. 

Die Sättigungsphase 

Zu diesem Höhepunkt ging Flash so viele unterschiedliche Nutzungswege, dass es kurzzeitig einfach nicht wegzudenken und unentbehrlich war. Onlinewerbung und digitales Marketing setzten auf Flash, jedes Werbebanner, das aufpoppt, so gut wie jeder Produkttrailer basierte auf Flash, mitunter, da jeder Anwender in der Lage war Flash zu nutzen. Internetgames und Browserspiele fanden hier Möglichkeiten des Wachstums wie nie zuvor und somit wurden auch sehr schnell Spiele und Software entwickelt, die dank des Onlinebereiches für viele gleichzeitig nutzbar war – Online sein gemeinsam mit Freunden in einem Spiel oder mit Kollegen in einem Webraum an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten und sich sogar per Kamera währenddessen darüber auszutauschen war so interessant und einfach wie noch nie zuvor im freien Web. 

2008 wurde auch gegenüber Suchmaschinen das Script offen gelegt und somit waren auch Flash – Inhalte für Suchmaschinen indexierbar. Zumindest theoretisch, denn neben Adobe Systems gab es auch OpenSource Flash Projekte, die jedoch nicht alle mit der Qualität des Adobe Flash mithalten konnten.

Der Rückgang

Dass Adobe Flash mittlerweile eher rückläufig ist, hat vielerlei Gründe. Der Hauptgrund ist wohl, dass Flash technisch über Jahre hinweg besonders innovativ geblieben war und von Adobe vertrieblich sehr gefördert worden war. Es hat auch definitiv nicht jeder Anbieter geschafft, mit Flash mitzuziehen bzw. sich nun im Laufe der Jahre einen echten Mehrwert gegenüber Adobe Flash zu erarbeiten. Beispielsweise hatte auch Microsoft mit Silverlight einen Versuch gewagt. Ein weiterer Grund ist schlicht der Wandel der Zeit in der IT Welt. Durch Neuerungen im Webdevelopment wie beispielsweise jQuery hat sich der Bedarf der User geändert. Mobile Endgeräte basieren nun wieder auf neuer Software, die sich so schnell in verschiedene Richtungen entwickelt hat, dass Flash nicht in allen Bereichen von der Entwicklung her mitziehen kann. Auch die Energieversorgung spricht in der Zukunft gegen Flash, weil sich Flash schlichtweg als Ressourcen – Ausbeuter für Hardware und Energiespeicher entwickelt hat. Niemand will sein Smartphone jeden Tag aufladen müssen, nur weil es Flash benutzt. Die Wiederauferstehung von Apple hat auch dazu beigetragen, dass sich Trends wieder alternativ zu Adobe Flash entwickeln müssen. Und leider ist Flash auch immer mehr in den Fokus der dunklen Seite des WWW geraten und es wird immer mehr als Sicherheitslücke und – Risiko angesehen. Somit hat Flash nach über 15 Jahren Wachstum und Entwicklung seine Grenzen erreicht und wird seinen Platz in der neuen mobilen EDV Welt für den Nächsten räumen. 

Das Vermächtnis 

Kaum hat Adobe Systems veröffentlicht, in gewissen Bereichen ihr Flash nicht mehr weiter zu entwickeln, stehen schon die ersten Bloqs und Communities bereit, um sich darüber auszutauschen. Die kuriosesten Forderungen und extremsten Meinungen gehen alle in die Richtung, Flash doch bitte so schnell wie möglich aus wem WWW zu verbannen. Dies ist sowohl unmöglich als auch unlogisch, da ein solcher Dominanzwechsel nicht so einfach umsetzbar ist. Millionen von Webseiten und noch viel mehr Online – Marketingaktionen müssten einfach mal so umgestellt werden und auch jedes heutige Endgerät müsste für die Zukunft kompatibel sein. Der IT Globus besteht aber hauptsächlich aus Technologien, die nicht up to date sind und somit nur bedingt kompatibel mit allem, was kommen wird. Als Beispiel hat Microsoft erst jüngst berichten können, dass weniger wie 50% aller Windows User auf Windows XP setzen. Hersteller von Browsern wie Mozilla leiden unter der Tatsache, dass über 60% der User nicht auf die aktuellsten Version setzen. Und es ist auch überhaupt nicht Bestandteil der Stellungnahme von Adobe Systems, Flash komplett zu beenden, sondern eben nur auf die moderne Entwicklung der mobilen Endgeräte wie Smartphones und Tablets.

Also wird Flash auch in Zukunft unsere Welt weiter bewegen und erst mit der Zeit weiter verschwinden, bis es zu einer weiteren Gute-Nacht-Geschichte für unsere Enkel wird. Die werden sich dann auch viel mehr mit den Enkeln von Flash beschäftigen, denn vieles, was die Zukunft bringt, wird auf Flash basieren oder sich darauf beziehen. HTML5, Adobe AIR, H264, Flex und viele mehr stehen hier in den Startlöchern und wollen loslegen, um herauszufinden, wer nun das Erbe von Flash antreten darf. Und an eines sollte man eh immer denken: Todgesagte leben länger.