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11 Fragen an SEO Markus Glatz

SEO Markus Glatz

Markus Glatz, 30, gesellschaftender Geschäftsführer der Sherpatec GmbH, ist für die technische Umsetzung der Suchmaschinenoptimierung verantwortlich. Er plant und betreut die Google Optimierung von Unternehmenswebseiten, E-Shops und Communities.

Seit 2003 hat er für zahlreiche Kunden Webseiten programmiert, Online Projekte entworfen und Optimierungen umgesetzt. Die Onpage-Optimierung ist sein Spezialgebiet. Bekannte SEOs wie Michael Sattler haben bereits früh eine Empfehlung für seine Arbeit abgegeben. Ein Gespräch über SEO Experten und die Praxis der Suchmaschinenoptimierung.

Sie haben keinen ganz gewöhnlichen Beruf. Wie wird man eigentlich zu einem Spezialisten für Google Optimierung?

Ich denke, die Neugier war meine entscheidende Motivation. Ich habe jedenfalls nicht geplant, ein SEO Professional zu werden. Bedingt durch die Familientradition bin ich gelernter Einzelhändler. Doch schon während meiner Zeit bei der Bundeswehr habe ich angefangen, mich mit der Programmiersprache Java auseinanderzusetzen. Autodidaktisch habe ich mir weitere Programmiersprachen beigebracht, aber zunächst nicht in der IT Branche gearbeitet. Allerdings war ich schon zu Zeiten von Alta Vista ein Fan von Suchmaschinen. Ich wollte mehr über die Verwendung der Algorithmen bei der Suche wissen. Und ich war beeindruckt, wie leicht die Suchmaschinen damals noch mit einfachen Tricks zu manipulieren waren – auch die Suchmaschine Google in ihren Anfangsjahren. Meine Kompetenz für Suchmaschinenoptimierung habe ich unter anderem weiter verfeinern können, als ich ein Portal für die Vermittlung von Heizöl selbst programmierte und optimierte.

Sie erwähnen den Begriff Manipulation. Wie gehen Sie mit dem Vorwurf um, die Optimierung sei lediglich eine gezielte Verfälschung der Ergebnisse?

Ich glaube nicht, dass SEO eine Verfälschung der Ergebnisse ist. Schließlich kann man nicht jede beliebige Webseite in die Top 10 der Ergebnisse katapultieren. Ohne hochwertige Inhalte hat keine Seite Aussichten auf gute Positionen, insbesondere nicht in härter umkämpften Bereichen. Wer langfristig Erfolg bei den Suchmaschinen haben möchte, sollte sich an die offiziellen Webmaster Guidelines halten. Ich selbst bezeichne mich als White Head SEO, das bedeutet, ich akzeptiere die Richtlinien der Suchmaschinen wie Google. Letztlich ist Suchmaschinenoptimierung eine neue Form der PR Arbeit.

Was sollte ein guter SEO können? Welche technischen Voraussetzungen sollte er beherrschen?

Grundsätzlich sollte der SEO möglichst offen und neugierig sein. Das Internet ist schließlich kein statisches System, sondern verändert sich ständig. Er sollte sich mit HTML, PHP und CSS gut auskennen und sauber programmieren können. Damit meine ich, dass es relativ leicht ist, eine Webseite optisch ansprechend zu erstellen, aber nicht so leicht, sie suchmaschinenfreundlich zu programmieren. Saubere Programmierung bedeutet, die Seite nach den Kriterien von Google einzurichten. Weiterhin sind genaue Kenntnisse der wichtigsten Content Management Systeme von Vorteil, wie Typo3 und Drupal. Natürlich sollte er in der Lage sein, die Analyse Tools zu bedienen und zu interpretieren. Kurz gesagt: ein guter SEO muss kein gelernter Informatiker sein, sondern ein gutes Verständnis für die technischen Grundlagen und deren Umsetzung haben.

Sie arbeiten mit einer Materie, mit der die meisten User nur wenig Erfahrung haben. Wie vermitteln Sie Ihren Klienten ihr Wissen?

In erster Linie muss man sich das Vertrauen erarbeiten, da die meisten Kunden nur ungefähre Vorstellungen von der Optimierung haben. Grundsätzlich versuche ich allen Kunden möglichst genau und ausführlich zu erklären, welche Maßnahmen langfristig sinnvoll sind. Ich vermittle meine Kompetenz zu Beginn mit einem ausführlichen Angebot, das die Fragen der Kunden aufgreift. Das Team und ich vergleichen Konkurrenzprojekte und versuchen, möglichst transparent zu arbeiten. Natürlich stelle ich auf Verlangen auch Referenzen zur Verfügung. Nicht zuletzt wird meine Arbeit sowohl von anderen Experten als auch von befreundeten Agenturen empfohlen.

Konkret: was bringt die Suchmaschinenoptimierung einem mittleren Unternehmen in Deutschland, das beispielsweise in der Zulieferbranche (B2C) tätig ist?

Es gibt mittlerweile genügend Statistiken, die belegen, dass die Suche im Internet und damit die Informationsfindung immer wichtiger werden. Die User suchen gezielt nach hochwertigen Ergebnissen und sehen die Suchmaschinen, am häufigsten Google, als Entscheidungshilfe. Was Google sagt, gilt als Empfehlung. Deshalb sind die ersten Positionen in der Ergebnisliste bei Google für jedes Unternehmen erstrebenswert, denn damit wird nicht zuletzt  die öffentliche Wahrnehmung der Marke gestärkt. Mit der klassischen Werbung lässt sich zwar auch die Sichtbarkeit erhöhen, aber hohe Streuverluste sind vorprogrammiert. Im Internet ist das anders, da die User gezielt suchen und oft schon eine Kaufabsicht haben.

Im Gegensatz zu vielen SEOs halten Sie die Onpage-Optimierung einer Webseite für wichtig. Warum?

Ich widerspreche den führenden SEOs nicht, wenn es um sehr große Projekte für Partnersuche oder Immobilien geht. In diesen Fällen hilft die Onpage-Optimierung tatsächlich wenig. Für die kleineren und mittleren Betriebe in weniger hart umkämpften Bereichen kann man allerdings damit gut punkten. Die Konkurrenz setzt die Onpage-Optimierung oft nicht gründlich um, so dass gerade in diesen Bereichen Spielräume bestehen.

Da die Kriterien für das Ranking bei Google offiziell nicht bekannt sind, könnte man meinen, SEO besteht aus lauter Geheimnissen. Stimmt das?

Nein. Suchmaschinenoptimierung ist kein Geheimnis, aber jeder SEO hat seine eigenen Tricks und Erfahrungen. Letztlich kann man sich in diese Materie einarbeiten, wie mein eigener Werdegang zeigt. Es kostet nur viel Zeit und Mühe, sich stets um eine gute Umsetzung zu bemühen, verschiedene Sachen auszuprobieren und zu analysieren. Die Planung der Optimierung ist das eigentliche Geheimnis, und darin unterscheiden sich auch die SEOs. Je besser die Planung, desto besser die Umsetzung, desto besser das Ergebnis. Besonders wichtig scheint mir die Vermeidung von Fehlern. Die meisten Professionals scheitern an unzähligen Fehlern wie Dead Links, doppeltem Content und fehlerhaften HTML Tags. In der fehlerlosen Umsetzung liegt die Kunst.

Offenbar spielt die Planung bei der Optimierung eine große Rolle. Wie organisieren Sie den Prozess der Optimierung?

Neue Projekte werden in Bezug auf die Mitbewerber und deren Webpräsenzen genau analysiert. Jedes Projekt wird von zwei bis vier Leuten ständig betreut, die für die Onpage-Optimierung und die Offpage-Optimierung verantwortlich sind. Ich erstelle dafür einen Jahresplan, der auf Monate und Wochen festgelegt wird. Die Onpage Maßnahmen und das Linkbuilding sind darin enthalten, so dass alle im Team wissen, was sie zu tun haben. Die fortlaufende Beobachtung der Positionen garantiert, dass ich im Zweifelsfall Anpassungen vornehmen kann.

SEO ist eine verhältnismäßig junge Wissenschaft. Wie halten Sie sich auf dem Laufenden?

Ich lese einschlägige Blogs zum Thema und diskutiere gelegentlich mit anderen SEOs über neue Erkenntnisse oder Veränderungen. Ich teste auch neue Theorien entlang der Guidelines und versuche, mir ein eigenes Bild zu machen. Gelegentlich besuche ich auch Messen wie die dmexco.

Was halten Sie von Fachliteratur über SEO?

Von den unzähligen Büchern halte ich nicht sonderlich viel.

Welche Trends wird die Suchmaschinenoptimierung ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren einschlagen?

Diese Frage  kann ich nicht pauschal beantworten. Das Internet wird sich im Social Media Bereich rasch weiter entwickeln.  Besonders die großen Communities wie Youtube, Facebook und Twitter werden für die Entwicklung wichtig werden. Mich fasziniert der Aspekt, dass Millionen von Menschen gleichzeitig online sind und damit das Wissen dieser Menschen greifbar wird. Ob es gelingt, diesen Informationsaustausch zeitnah zugänglich zu machen, beispielsweise über die Google Suche, ist für mich die zentrale Frage. Schon heute versucht Google, möglichst zeitnah Ergebnisse zu liefern. Die Communities können aber im Vergleich als „lebendige Suchmaschinen“ genutzt werden, besonders, wenn die Community Themen bewertet. Der Like Button von Facebook ermöglicht diese persönliche Bewertung. Deshalb erwarte ich für die Zukunft eine Personalisierung der Suche, auf die alle SEOs reagieren müssen. Suchergebnisse werden in Zukunft viel genauer auf den einzelnen User zugeschnitten sein. Gerhard Polt hat auf den Unterschied hingewiesen, dass die Menschen an den Stammtischen früher von eigenen Erlebnissen berichteten, während sie heute nacherzählen, was sie gehört haben. Im Web 2.0 sitzt man mit Menschen aus aller Welt an einem Tisch.