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Quo Vadis Suchmaschine Google

Beim SEO Day am 25. Oktober 2012 stellte Johannes Beus, Gründer und Geschäftsführer der SISTRIX GmbH, 4 Probleme dar, vor denen Google steht. Diese werden im Folgenden näher beleuchtet

Problem 1: ausgereizte Basistechnologie der Suchmaschine

Seit vielen Jahren sind Links (siehe dazu auch unseren letzten Beitrag vom 26.10.2012 http://www.sherpatec.com/blog/8-seo-mythen.html) die Grundlage des Google-Algorithmus. Sie sind für SEO elementar und ein Zeichen des Ranking-Faktors. Laut Google darf SEO jedoch diesen Bereich nicht übernehmen. Es gibt keine relevanten Alternativen zu Links. Google reagiert darauf mit Ablenkung: Der organische Index ist ein Zeichen des Rankings der Seite, ist jedoch bei einigen Keywords nicht mehr zentral. Zudem ist eine Weiterentwicklung denkbar, jedoch nicht mit qualitativer Aufwertung. Daher reagiert mit unnützen ablenkenden Webmaster-Tools.

Konsequenz 1 für SEO

Der Link-Graph (Verlinkungen sind und bleiben das Haupt Rankingkriterium) und dessen Bedeutung bleibt bestehen und kann nicht durch andere Maßnahmen ersetzt werden. Konkret bedeutet das, dass die Basis-Technologie an einem Punkt angekommen ist, an dem es keine Verbesserungen mehr gibt. Die Technologie ist ergo ausgereizt. Für den Webmaster heißt das: Weiter Linkbuilding betreiben, sich jedoch von der Konkurrenz abheben, sie übertrumpfen und vor allem kreativer zu sein.

Problem 2: Gewinn- und Wachstumsdruck

Vor allem durch die Börse erhält Google Druck, denn es müssen neue Geschäftsbereiche entwickelt werden, die ein solches Wachstum erlauben. Ohne AdWords und AdSense wäre Google nichts, denn darauf basiert fast der gesamte Google Gewinn (90%) Google dominiert in der horizontalen Suche – vertikale Themen werden zunehmend interessanter. Der extrem hohe Marktanteil von 90% in vielen Ländern lässt die Perspektiven verschwimmen. Die Frage stellt sich, wie kann es noch höher gehen? Google besitzt bereits einen Reisebereich in den USA. Wird es in diese Richtung gehen?

Konsequenz 2 für SEO

Google wird sich vermehrt den vertikalen Märkten widmen. Die Grundlage bilden die bereits vorhandenen AdWords-Daten. Sie schlüsseln genau auf, wo und wie viel Geld verdient werden kann. Google wird mit dem Reisemarkt beginnen, weitere Märkte sind nicht ausgeschlossen. Für Webmaster bedeutet dies, dass der Wettbewerb verschärft wird. Perspektivisch wird man jedoch keine Chance in den neuen Google-Bereichen haben, da sie höchstwahrscheinlich die ersten und damit besten Ränge einnehmen.

Problem 3: Wettbewerbsbehörden

Die FTC (sie beugt unfairen Praktiken vor und soll einen funktionierenden Markt sichern), bereitet derzeit ein Verfahren gegen Google vor. Google will jedoch das Verfahren umgehen, da es den Ruf schädigen wird, was eine Benachteiligung im Wettbewerb bedeutet. Google wird vorgeworfen seine Macht im Such-Bereich und bei Patenten im Mobile-Bereiche zu missbrauchen: Google wartet daher seit einigen Monaten mit einer scheinbaren Transparenz seiner Änderungen auf. Die EU-Kommission hat seit 2010 ein Auge auf Google geworfen, konkrete Fakten und Hintergründe fehlen jedoch.

Konsequenz 3 für Suchmaschinenoptimierung

Google teilt in großem Ausmaß alles Neue und jedwede Änderung mit, dies vor allem an Webmaster und SEOs. Doch nur scheinbar, denn es soll nur Transparenz demonstrieren, der eigentliche Adressat sind die Wettbewerbsbehörden. Durch diese Transparenz will sich Google abzusichern, insofern es zu einem Verfahren kommt. Das heißt, die Änderungen müssen wahrgenommen werden, große Bedeutung sollten ihnen jedoch nicht zugemessen werden.

Problem 4: Sukzessive Änderung der Suche durch Mobile

Smartphone, Tabletts etc. verdrängen die klassischen Computer in naher Zukunft vom Markt. Google reagiert darauf mit Anpassungen des Inhalts (kürzer, nur noch 7 statt 10 Treffer auf einer Seite) und des Interface. Es existiert keine besondere Optimierung der Google-SERPs auf diese Geräte. Das Suchen wird ungefragt ausgeführt und das Interface übernimmt fast ungefragt die Suche.

Konsequenz 4 für SEO

Zunächst keine Panik, denn nichts wird sofort umgesetzt. Die Lage muss jedoch weiter beobachtet werden. Bedeutsam wird jedoch, dass die Mobile-Suche nicht mehr durch die aktive Eingabe des Keywords geschehen wird, sondern dass die Ergebnisse ganz aus dem Ecosystem von Google resultieren.