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Google´s AutoComplete vor dem Aus?

Bettina Wulff hat es geschafft: Ein Teil der verleumderischen Ergebnisse der Autocomplete-Funktion von Google wurden gelöscht. Was war geschehen? Durch die automatische Vervollständigung der Wörter ergab die Eingabe „Wulff“ Treffer, welche eindeutig auf das Rotlichtmilieu und ihre (angebliche) Tätigkeit als Escortdame verwiesen. Einziger Wehrmutstropfen: Nur 8 von mehr als 80 Einträgen wurden von Google entfernt. Angeblich sollten sogar Tausende Beiträge, u. a. auch ein Wikipedia-Eintrag zu Bettina Wulff, gelöscht werden. Doch Google lehnte das vehement ab.

Die von ihr im September 2012 eingereichte Klage, welche die AutoComplete-Funktion von Google und ihre schädigenden Ausmaße in Bezug auf Frau Wulff, wurde nun in die USA in die Zentrale von Google weitergeleitet. Laut Aussage eines Sprechers wurde die Klage aber bisher noch nicht zugestellt.

Mit der AutoComplete-Funktion wird den Surfern insofern geholfen, dass sie Begriffe nicht mehr vollständig eingeben müssen. Mit Eingabe der ersten Buchstaben eines Wortes erscheint eine automatische Liste von Begriffen. Oftmals funktioniert das sehr gut, im Fall Wulff allerdings führten sie zur Verbreitung eines bösen Gerüchtes.

Google rechtfertigt sich damit, dass die Suchergebnisse durch einen Algorithmus gesteuert werden. Die automatische Vervollständigung ergibt Begriffe, welche die tatsächliche Suche der Nutzer widerspiegeln. Weiterhin spielen die Popularität der Eingabebegriffe und die Resultate, welche einige objektiv erzeugte algorithmische Faktoren ergaben, eine Rolle.

Bettina Wulff ist wohl das bekannteste Beispiel für die Klagen von AutoComplete. Google wurde jedoch in den letzten Jahren auch schon in mehreren Ländern von Unternehmen und Privatpersonen erfolgreich verklagt. Auch wenn sich Google damit rechtfertigt, dass die Funktion nur das Nutzerverhalten widerspiegelt und Google angeblich keinen Einfluss darauf hat, erscheint dies doch zweifelhaft.

Unser Suchverhalten wird durch die Funktion sehr geprägt, so viel steht fest. Denn Google sagt uns indirekt, was wir suchen sollen und gestaltet dadurch das Suchverhalten aktiv mit- Die Vorschläge beruhen nicht nur auf den vorhergehenden Suchvorgängen, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Suchen wiederholt werden. Ganz nach dem Matthäus-Effekt, nach dem eine wissenschaftliche Arbeit umso mehr zitiert wird, desto mehr Zitate sie erhält. Diesem Prinzip bedient sich auch Google. Denn: Umso mehr Links eine Seite enthält, umso besser wird sie gerankt. Durch das AutoComplete wird die Suche noch stärker von der Suchmaschine gesteuert.

Ob die zunehmenden Klagen in Bezug auf das AutoComplete nun das AUS bedeuten bleibt abzuwarten. Anzunehmen ist jedoch, dass Google nichts an diesem Algorithmus ändern wird.